Ein böser Tag…

Wir schon erwähnt, war vor einiger Zeit Steak-Tag.  Und nein, ich könnte nicht widerstehen. Die Steaks haben sooooooo lecker ausgesehen und ich musste ein kleines Stück kosten. Ohne schlechtes Gewissen. Es war wirklich lecker :).
Ab und an muss man seinen Lifestyle scheinbar überprüfen. Und obwohl das Steak so gut geschmeckt hat, bin ich der fixen Überzeugung, dass das so schnell nicht mehr passieren wird. Ich mag nämlich den Effekt nicht, den das Fleisch auf meinen Körper hatte. Jetzt, wo ich seit längerer Zeit kein Fleisch mehr gegessen habe und großteils vegan lebe war der Unterschied für mich sehr deutlich zu spüren. Ich kann das Gefühl nicht ganz genau beschreiben – Unwohl trifft es wohl am deutlichsten. Und von “Unwohl” wollte ich mit meinem veganer Experiment ja eigentlich wegkommen. Und bin es ja auch schon.

Veganer Livestyle

Seit Jahren (wirklich Jahren) bin ich heute Mittag wieder einmal bei Ginko in Graz zum Essen gewesen. Und und und: Es gab veganer Super-Mega-Oreo- Cuxhaven zur Nachspeise!! Das meine liebe Freundin, mit der ich dort am großen Fenster gesessen bin, meinte, dass der halbe Oreo-Keks auf der Cremehaube wohl nicht ganz vegan sein wird, wird hier einfach mal ignoriert :).
DER Cupcake – ja, so viel Selbstbeherrschung hatte ich heute. Es ist sich sogar noch ein Foto ausgegangen 🙂

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Beim eigentlichen Mittagessen War es mit der Selbstbeherrschung nicht ganz so weit her:
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Mann muss sich auf diesem Teller vorstellen: Salate (einer davon aus Süßkartoffeln – sehr spannend), ein paniertes Stück Sellerie (hatte ganz vergessen, wie lecker das ist) und Kartoffel-Cury mit Reis.

In der Früh habe ich Chia-Samen ausprobiert. Mit Hafermilch über nach Quellen lassen und es wird ein Pudding-ähnlicher Gatsch drauß, der interessant aber lecker schmeckt. Ich habe etwas Honig, eine Banane und die Reste der getrockneten Canberra dazu gegeben.

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Heute Abend wird mein veganer Tag noch spannend. Ich bin in ein Steak-Lokal zu einem Vortrag mit Weinbegleitung eingeladen :). Alkohol und Fleisch – die beiden Dinge, die ich momentan so gar nicht zu mir nehme…

Anti-Stress-Essen

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Es geht rund momentan – ich weiß nicht so recht, wo mir der Kopf steht und zum Bloggen hatte ich auch schon mal mehr Zeit. Aber es wird besser (hoffe ich). Und um diesen Prozess zu beschleunigen, gibt es heute Anti-Stress-Essen: Gemischtes Gemüse mit veganer Kräuterbutter und Maroni. Die Kombination ist mich beim Einkaufen regelrecht angesprungen und ich bin seit jeher der Meinung, dass man solchen Gefühlen nachgeben soll. Vor allem, wenn dabei etwas Gesundes herauskommt 🙂

Schönheit

Im Wahlkampf des vergangenen Jahres haben die Grünen doch diese knallgrünen Fairtrade-Baumwolltaschen verschenkt. Die mit dem Schriftzug “Bio macht schön”. Ich weiß jetzt nicht mehr,ob es noch andere Slogans gab – aber genau diesen habe ich auf jeden Fall auf der Straße mitgenommen. Neben dem Beutel vom Annenviertel eine meiner Lieblings-Bags, weil einfach von der Yogamatte angefangen bis zu allen Dingen des täglichen Lebens einfach alles drin Platz hat. Meinem Rücken tuen sie zwar nicht so gut, aber das ist eine andere Geschichte :-).

Weil ich diese Taschen also so mag, habe ich sie ziemlich oft dabei. So auch heute, als ich mit dem Rad zu einem Termin gesaust bin. Meine Gedanken komplett in den Wolken (wie meistens) höre ich plötzlich die Stimme einer anderen Radfahrerin. Eine Dame mittleren Alters, die mit dem Rad ebenfalls vor der roten Ampel stehen bleibt, sagt aufgeregt zu mir: “Bio macht schön… Immer dieser Drang schön zu sein. Das ist wohl das Schlimmste, das wir Frauen uns aufoktroieren!” Zuerst war ich perplex (ich find den Slogan eigentlich ganz lustig, sonst täte ich ihn auch nicht mit mir rumtragen), dann grantig, dann abwehrend, und dann habe ich etwas gesagt. Dass ich nämlich glaube, dass sie Schönheit scheinbar falsch versteht. Ich bin gerne “schön”. Aber wer sagt mir, was genau schön ist? Das kann immer noch ich selbst entscheiden. Und wenn ich selbst entscheide, was ich schön finde und wie ich diese Meinung umsetze, dann hat sich der Zwang in Luft aufgelöst.

Jetzt, nachdem ich ein paar Minuten nachdenken konnte, bin ich zwar noch immer dieser Meinung, frage mich aber, ob es tatsächlich so einfach ist. Es gibt zweifelsohne Schönheitsideale und zweifelsohne gibt es viele, die darunter leiden. Für viele hat Schönheit schon etwas mit Zwang zu tun.

Was meint ihr?

Warum vegan? oder “Eine Frau ohne Bauch…”

Angefangen hat alles mit einem Blick auf die Waage (ein Blick in den Spiegel oder auf den Gürtel könnte es auch gewesen sein)…

Nein, so dramatisch war es dann auch wieder nicht :). Vor allem deshalb, weil ich durch regelmäßiges Wiegen mit schmerzverzerrtem Gesicht immer genau wusste, wie viel ich aktuell auf die Waage bringe. Angefangen hat eigentlich alles mit ein bisschen zu viel Schokolade, ein bisschen zu wenig genommener Zeit und ein bisschen zu vielen Snacks am Abend. Und dann war da plötzlich dieses ungute Gefühl, dass ich schon seit meiner Pubertät kenne: Da ist zu viel drauf auf meinen Rippen/Schenkeln/Hüften. Es war gar nicht mal so sehr das Aussehen (wenn schon, dann nehme ich einfach immer überall rundherum zu – worüber ich echt froh bin), sondern das Gefühl. Es passt einfach nicht, das bin nicht ich.

Mit meinem Gewicht arbeite ich herum seit ich denken kann – immer mal mehr, mal weniger, dann wieder mehr. Beim letzen Abnehmen bin ich auf den Sport gekommen und voller Glückshormone dabei geblieben – bei so gut wie allen Bewegungsformen, die mir im Laufe der Jahre untergekommen sind. Aber dazu wann anders mehr.

Dieses Mal habe ich für mich beschlossen: Ich will abnehmen. Aber nicht Model-dünn werden. Erstens, weil das bei meinem Körperbau utopisch und gesundheitlich nicht machbar wäre. Zweitens, weil es dann nicht mehr mein Körper wäre. Eine ganz neue Erkenntnis für mich. Es gibt so viele perfekte Körperarten in so vielen unterschiedlichen Ausprägungen – und zu meinem gehören Kurven einfach dazu. Und mittlerweile mag ich sie sogar richtig gerne. Vor einigen Jahren habe ich eine Postkarte mit einer wunderschönen Frau gefunden, auf der stand: “Eine Frau ohne Bauch ist wie ein Himmel ohne Sterne”. Ich fand den Spruch genial und wollte ihn mir an den Kühlschrank pinnen. Allerdings wurde mir abgeraten, weil nicht abnehmförderlich. Heute finde ich das blöd, aber die Karte finde ich leider nicht mehr…

An diesem Punkt habe ich eine sehr liebe Veganerin kennengelernt (die die sehr informative Website “Vegan in Graz” betreibt). Sie hat mir das Buch “Vegan for fit” von Attila Hildmann empfohlen, mit dem Hinweis “es wird dein Leben verändern”. Und da war ich dann, mit einem Kochbuch in der Hand, einem Glas Mandelmus und ganz vielen neuen Ideen. 10 Jahre vegetarische Ernährung (mit einer kurzen Pause in den vergangenen drei Jahren) haben mir den Umstieg recht leicht gemacht – auch wenn sich bei mir viel verändert hat und ich nicht 100% leben kann und will (und mich dazu vor allem auch keinen bestimmten Zeitraum lange zwingen will). Wichtig war mir, und das habe ich früher nicht geschafft, dass ich trotzdem Sport weiter machen kann. Bewegung hat einen unglaublich wichtigen Stellenwert in meinem Leben – seit ich zu laufen begonnen habe, löse ich auf meiner Strecke meine groben Probleme, vor wichtigen Entscheidungen geht es in das Fitnessstudio oder nach einem stressigen Arbeitstag zum Yoga. Wichtig war und ist mir also, dass ich nicht nur gescheit esse und abnehme, sondern auch von allem ausreichend zu mir nehme, was ich brauche, um beim Sport leistungsfähig zu bleiben und mich weiterentwickeln zu können. Und das habe ich bisher nicht geschafft ohne Fleisch und Fisch. Mittlerweile geht es richtig gut – im Kochbuch sind wirklich geniale Tipps und Wege.

Tja, und so ist es eigentlich gekommen und da bin ich jetzt – beim zweiten Versuch und mit neuen Regeln. Und freue mich, morgen in unserer Firmenkantine die “vegane Variante” des Tagesmenüs zu probieren. Ja wirklich, da wurde echt umgestellt. Ich bin mal im Vorhinein begeistert.

Faires Obendrüber

Seit ich damals per Zufall auf den “Ich kauf nix”-Blog gestoßen bin, bin ich von fairer Mode und allen Themen rundherum fasziniert. Weil ich in der Vergangenheit auch definitiv zu viel Zeit in diversen Modehäusern verbracht habe (Geld dann doch nicht so – das sind ja meistens Billig-Ketten), habe ich mir vorgenommen, nur mehr fair und bio zu kaufen. Vorgenommen. Ganz klappen tut es noch nicht. Aber ich beschäftige mich viel mehr mit Mode, ihren Produktionsbedingungen und denke vor dem Kaufen nach – und viel wichtiger: Ich gehe nicht mehr zur Ablenkung, zum Entspannen oder um mich besser zu fühlen shoppen.Und bin seitdem lustigerweise auch viel zufriedener mit meinem aktuellen Kleiderschrank…

Das alles gesagt, hat der SALE trotzdem keinen Halt vor mir gemacht… Zwei Pullover und eine Leggins sind es in den vergangenen beiden Wochen geworden. Aber ich liebe alle drei Teile.

Als erstes der Armedangels Sweater: Mein Herzallerliebster hat mich wider besseren Wissens alleine in der Stadt “nur noch schnell was zum Essen kaufen lassen”. Blöd nur, dass wenn man in dem einen Innenstadtgeschäft die Rolltreppe nach oben statt nach unten nimmt kommt man in die Damenmodenabteilung statt in den Supermarkt… Und da ich leicht legasthenisch veranlagt bin, verwechsle ich nicht nur links und rechts sehr regelmäßig sondern auch oben und unten. Da steh ich also, die Rolltreppe hat mich genau in die eine Ecke geführt, in der es faire Mode gibt. Von “Göttin des Glücks” und Armedangles. Und natürlich Sale. Den gibt es auch. Und dann gab es dort diesen einen Pullover. Runtergesetzt und einfach perfekt.

Die Geschichte der Leggins ist kurz erzählt: Meine alte war für das Yoga schon etwas zu durchsichtig. Fair und bio ist sie leider nicht. So viel ich weiß zumindest.

Und der zweite Pullover ist heute dazu gekommen. Wobei: Mein Herzallerliebster hat mich schon grinsend darauf hingewiesen, dass Pullover nicht korrekt ist – es ist nämlich eine Tunika. Woher er den Begriff kennt, ist mir allerdings schleierhaft… Beim Vorbeiradln am Nachmittag hab ich zum ersten Mal G.E.L.B. gesehen – ein kleiner Shop mit spannenden Teilen. Laut kleinem Hinweis auf der Website auf faire Produktion achtend. Und nach einem langen, interessanten Gespräch über Modeproduktion habe ich ihn, pardon, sie (die Tunika nämlich) dann wirklich mitnehmen müssen. Schwarz ist sie, aus Baumwolle (zu 65% recycelt steht im Etikett) und einfach hübsch.

Kuschelmodus

Kaum vom Yoga zurück, bin ich voll im Kuschelmodus gelandet: Mama hat dieses Jahr geniale Weihnachtsgeschenke für alle gebastelt – kleine Haferkissen, die in der Mikrowelle warm gemacht werden können. Eines auf den Zehen, eines am Bauch und dank meiner fürsorglichen Oma (die mir auch eines geschenkt hat 🙂 ) auch eines im schmerzenden Nacken – dazu eine Flauschdecke, mein aktuelles Strickprojekt und Haferbrei als Abendessen. Voilà: Kuschelmodus. Auch wenn ich mir, wenn man nach dem Klischee geht, meine 29 Jahre damit in die Haare schmieren kann :-).
Und übrigens Haferbrei: Bei meinem letzten Shoppingtrip in den Bioladen habe ich so einen Guten-Abend-Brei gefunden. Nicht ganz billig – also Zutaten durchgelesen und zu Hause so circa nachgebaut. Seitdem gibt es so einen Brei öffters am Abend, ist echt lecker,wenn auch nicht unbedingt leicht :-). Ich koche dafür Haferflocken und gepopptes Amaranth in Mandel- oder Hafermilch auf und gebe dazu, was gerade an Obst zu Hause ist. Heute zum Beispiel getrocknete Cranberries, eine Birne und eine Banane. Mjam.